Samstag, 9. Juli 2016

Der Zorn des Lammes – Johannes Groschupf

Klapptext


Jazz und Milan. Zwei junge Menschen in Berlin. Zwei Geschichten. Zwei Perspektiven. Die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Jazz kennt Milan, den etwas seltsamen Tellerwäscher aus der Kantine des Tagesspiegel, nur ganz flüchtig. Doch für Milan ist Jazz alles. 'In jeder Nacht sitze ich hier und schreibe an sie. An sie, deren Namen ich nicht einmal kenne. Du bist schön wie der Mond.' Milan ist besessen von Jazz und schleicht sich nach und nach in ihr Leben …(Quelle: Amazon)


Meinung


Eines der faszinierenden Dinge an diesem Jugend-Thriller ist die Erzählform und der damit verbundene Schreibstil des Autors. Er wechselt zwischen den Perspektiven von Jazz und Milan, deren Geschichte parallel aufeinander zusteuert. Er erzeugt damit eine unterschwellige Unruhe, weil nicht klar ist, wann etwas passiert und wann der Wolf zuschlägt. Dabei unterscheidet sich auch sein Schreibstil bei den jeweiligen handelnden Personen, denn die Gedanken der beiden Protagonisten gehen in sehr unterschiedliche Richtungen. Man ist als Leser in den beiden Köpfen gefangen und sieht das Geschehene aus der Sicht des Opfers wie auch des Täters. Wobei man zu Anfang nicht das komplette Ausmaß des Gestörten Charakters erahnt. Dies wirkt sehr beklemmend und zieht sich durch die gesamte Geschichte. Mir hat die Szenerie Berlin gut gefallen, denn es lässt es für meinen Geschmack realistischer erscheinen. Denn kranke Menschen gibt es auf dieser Welt wirklich zu genüge. Im Grunde möchte ich sonst eigentlich gar nichts über die Charaktere und die Geschichte an sich verraten, denn mich hat es zum Nachdenken gebracht und ich habe es auch immer noch nicht ganz abgeschüttelt. Und dieses Gefühl möchte ich den eventuellen Lesern unter euch nicht nehmen.



Autor


Johannes Groschupf, 1963 in Braunschweig geboren, wuchs in Lüneburg auf. Studium der Germanistik, Amerikanistik und Publizistik in Berlin (West). Einer der ersten Entdecker des Bezirks Neukölln; seine Erkundungen wurden unter dem Pseudonym Olga O'Groschen: Gebrauchsweisung für Neukölln (1988) veröffentlicht. Reisejournalist für Die Zeit, FAZ, Frankfurter Rundschau: Hawaii, Karibik, Ukraine, Russland, Kamtschatka, Japan, Indien, Algerien. 1994 Hubschrauberabsturz in der Sahara. 1998 entstand aus dieser Erfahrung das Radio-Feature "Der Absturz", das im Jahr darauf den Robert-Geisendörfer-Preis erhielt. Johannes Groschupf hat zwei mittlerweile erwachsene Kinder und lebt in Berlin und Hannover. (Quelle: Amazon)

Fazit


Ich hatte keine Erwartungen an diesen Thriller und gerade deshalb ist er mir wahrscheinlich so sehr unter die Haut gegangen. Er hätte etwas länger sein und noch etwas tiefer in die Gefühlswelt gehen können, aber auch die fast 190 Seiten kann ich nur weiterempfehlen.

Geschichte: 4 /5
Geschreibe: 4 /5
Gefühle: 5 /5


Insgesamt erhält der Jugend-Thriller “Der Zorn des Lammes“ von Johannes Groschupf von mir 13 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins rote Regalfach.

Informationen zum Buch:
Autor: Johannes Groschupf
Taschenbuch: 189 Seiten
Verlag: Oetinger
Preis regulär: 12,99 €

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen