Dienstag, 15. September 2015

Die Auserwählten (Maze Runner) – James Dashner


Klapptext „Im Labyrinth“ (Band 1):
 

Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Fest steht, dass er irgendwie auf einer Lichtung gelandet ist, umgeben von einem bizarren Labyrinth. Doch er ist nicht alleine. Zusammen mit fünfzig anderen Jungen sucht er einen Weg in die Freiheit. Mörderische Kreaturen erwarten sie – und gewaltige Mauern, die sich ständig verschieben. Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden.(Quelle: Amazon)


Meinung


Ich möchte nicht viel über die Handlung dieser Geschichte verlieren, denn ich will nicht spoilern. Ich kann allerdings sagen, dass sie mir sehr gut gefallen hat. Es ist eine Dystopie, die ich so noch nicht gelesen habe. Die Geschichte überrascht den Leser immer wieder aufs Neue und man kann definitiv nicht im Voraus sagen, wo der Autor einen hinbringt. Ich habe beim Lesen jede Menge Gefühle gehabt. Ich war entsetzt, perplex, beängstigt und habe geweint, mich geekelt, aber auch gelacht. Und vor allem war ich neugierig. Die Geschichte besticht zudem durch fassettenreiche Charaktere, die einem wirklich real vorkommen.

Der erste Charakter, den man nennen muss, ist Thomas, der Protagonist der Reihe. Thomas hat keine Erinnerungen an seine Vergangenheit und wacht in einem dunklen Käfig auf, wo die Geschichte dann auch für den Leser beginnt. Er ist ein Junge, der in dem Moment Angst hat und nicht weiß was mit ihm geschieht. Der Leser kann ihn allerdings zu Beginn noch nicht ganz einschätzen, da er selber nichts über sich weiß. Man muss auf seine Handlungen warten, die zu Beginn noch nicht so ganz mutig und bedacht sind wie im Laufe der Reihe. Der Charakter entwickelt sich zunehmend und bekommt auch kleine Makel als wenige Erinnerungen wieder kehren. Man versteht die meisten seiner Handlungen und man fiebert mit ihm mit.

Auch die Nebencharaktere schließt man zum Teil ins Herz und zum Teil verabscheut man sie, aber hier kann man sie nicht nur in Gut oder Böse einteilen, weil sie Glanzmomente und Schattenseiten haben. (Minho, Newt, Teresa …) Positiv überrascht hat mich hierbei zudem, dass keine Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern das Überleben des Protagonisten und das seiner Freunde. Zwar bin ich sonst ein großer Romantiker, aber es hat mich absolut nicht gestört.

Die Geschichte nimmt im Laufe der Reihe an Fahrt auf. Im ersten Band wird man an die Charaktere herangeführt. Sie stecken in einer ungewöhnlichen Situation und unser Protagonist Thomas muss sich erst einmal unter den ganzen Jungen beweisen. Das heißt auch er fängt langsam an, seine neue Umgebung zu erkunden und seine Lage einzuschätzen. Action entstand nur in kleinen Teilen, weil man noch lange Zeit vor dem großen Unbekannten hinter der Mauer stand. Aber ab der Mitte des ersten Bandes änderte sich dies schnell. Es wechselten sich daraufhin immer wieder Actionreiche Momente mit ruhigeren Szenen ab, in denen Thomas die Situation bewerten kann. Diese Wechsel häufen sich und werden mit zunehmender Seitenzahl und Büchern kürzer und schneller.

Wenn man die Reihe beginnt steht man vor einem überdimensional großen Rätzel. Warum sind die Jungen an diesem Ort? Weswegen werden sie beobachtet? Wozu all das Ganze? Wer steckt hinter der Sache? Wie soll es, bei einer solchen Situation, noch Hoffnung geben? Und das schlimmste von allen ist, dass Thomas genauso Ahnungslos ist wie der Leser. Denn ohne Gedächtnis kann er einem auch keine Eindrücke von der Welt hinter den Mauern geben. Dies ist, meiner Meinung nach, eine sehr gelungene Art Neugier beim Leser zu erschaffen und durch die spärlichen Informationshäppchen, die insbesondere im zweiten Teil Verwendung finden, gehalten wird. Obwohl selbst das Ende und die als Zusatzmaterial beigefügten Geheimakten immer noch nicht alle Geheimnisse gelüftet haben, kann ich sagen, dass mich diese Reihe maßlos begeistert hat.

Dashner schreibt in kurzen und prägnanten Sätzen und beschreibt detailliert und mit Metaphern bestückt nicht nur die Gedankenwelt des Protagonisten, sondern man bekommt als Leser die skurrilsten Szenen hautnah mit. Er hat es geschafft, dass mir des Öfteren ein kalter Schauer über den Rücken lief, weil er gerade eine ekelerregende Szene beschrieb. Zu Beginn brauchte ich ein wenig, um die eigene Sprache der Jungen zu lernen (Strunk, Klonk…) Auch fand ich es etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Jungen (Lichter) ohne Umschweife alles sagten, was sie dachten. Aber nach und nach hatte man sich daran gewöhnt und freute sich sogar etwas, wenn man bekannte Termini in den Folgebänden las. Es machte auch die Jungen sympathischer, weil sie in einer Ihnen fremden Umgebung einen Zusammenhalt schufen.


Autor


James Dashner wuchs in einer Kleinstadt in Georgia, USA, auf. Der dichte Wald in dieser Gegend lieferte ihm bereits als Kind viele Ideen für seine späteren Geschichten. Nach seinem Studium arbeitete James zunächst in der Wirtschaft. Doch schon bald fühlte er sich als "kreativer Mensch im Körper eines Buchhalters" gefangen und wandte sich dem Schreiben zu. Seitdem ist er Autor zahlreicher Bücher. Seine Serie "Maze Runner - Die Auserwählten" eroberte weltweit die Bestsellerlisten und hat sich inzwischen mehr als 16 Millionen Mal verkauft. Die ersten beiden Bände wurden von 20th Century Fox verfilmt, unter anderem mit Dylan O’Brien und Thomas Brodie-Sangster in den Hauptrollen. James Dashner lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern inmitten der Rocky Mountains, behauptet er zumindest. Weitere Informationen unter: www.jamesdashner.com (Quelle: Carlson)


Fazit


Ich bin nach wie vor von dieser Reihe restlos begeistert. Ich kann Dystopie jedem Fan dieses Genres weiterempfehlen. Sie ist spannend, düster, dramatisch und überraschend und zeigt die Natur des Menschen in Extremsituationen auf. Nur ACHTUNG: Die Filme unterschieden sich extrem von den Büchern.

Geschichte: 4,5 /5
Geschreibe: 4,5 /5
Gefühle: 4,5 /5


Insgesamt erhält die Jugendbuch-Dystopie „Die Auserwählten“ von James Dashner von mir 13,5 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins rote Regalfach.
Informationen zum Buch:

Autor: James Dashner
Übersetzung: Anke Caroline Burger
Taschenbuch: 492 Seiten / 483 Seiten / 524 Seiten
Verlag: Chicken House
Preis: 29,99 €

Weitere Teile der Reihe:
Prequel: Kill Order

1 Kommentar:

  1. Hach, jetzt hast du mich ja richtig angefixt. Nach dem ersten Film wollte ich die Bücher schon gern kaufen. Ich hab es dann nicht gemacht, weil ich kryptische Bemerkungen von meiner besten Freundin bekommen hab und daraus schloss, dass sie mir das Set zu Weihnachten schenkt. Das ist dann nicht passiert und nun hab ich die Bücher immer noch nicht gelesen. xD Ich denke, ich warte den zweiten Film vielleicht noch ab... Und wenn ich dann noch Bock drauf habe, hol ich mir dieses echt schöne Boxset. :)

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