Donnerstag, 22. März 2012

Mieses Karma – David Safier

Klapptext
Wiedergeburt gefällig!
Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den Deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.

Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!

Inhalt
Die Moderatorin Kim Lange hat in ihrem Leben nicht viel Gutes geleistet. Sie ist grundsätzlich nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht und ihr ist es egal, ob es anderen schaden könnte. Selbst ihr Mann und ihre Tochter kommen fast immer zu kurz, weil sie hinter Kims Karriere stehen. Als ihr dann auch noch der Deutsche Fernsehpreis verliehen wird fühlt sie sich in allen ihren Taten bestätigt. Wäre da nicht das Trümmerteil einer russischen Raumstation, das ihr Leben abrupt beendet.

Als sie im nächsten Augenblick als Ameise wieder die Augen öffnet, ist sie vollkommen verwirrt. Buddha, der vor ihren Augen auftaucht erklärt ihr die einfachen Regeln um in der „Nahrungskette“ wieder aufzusteigen.

Gutes Karma sammeln = rauf in der Kette
Schlechtes Karma sammeln = runter in der Kette

Aber wie soll man es schaffen als Ameise gutes Karma zu sammeln, wenn man das schon nicht als Mensch hinbekommen hat? Wer ist die andere Ameise die jedes weibliche Geschöpf anbaggert, die sie sieht? Und wie schafft sie es zu ihrer Familie zurück zu gelangen und die Neue in Alex‘ Leben zu vertreiben?

Meinung
David Safier schafft es mit einer viel zu übertriebenen Story den Leser zu begeistern und zum Lachen zu bringen. Gerade weil diese Geschichte so abgedreht ist und die Charaktere sich anders verhalten, als der normale Menschenverstand es eigentlich einem vorgibt, hängt man an der Handlung fest. Als Leser will man unbedingt erfahren, wie Kim es schafft gutes Karma zu sammeln und ob sie dabei Hilfe bekommt, als welches Tier sie als nächstes wiedergeboren wird und wie sie immer wieder den Tod findet und natürlich ob sie es schafft die Neue ihres Mannes zu vergraulen und ob sie wieder zurück zu ihrer Familie kommt.

Diese Geschichte enthält nicht nur viel triefende Ironie, sondern ist auch noch sehr makaber verfasst. Damit Kim wiedergeboren werden kann, muss sie sterben und dies passiert meist auf sehr brutale und überdrehte Art und Weise. Allein ihr erster Tod, als sie von einem Trümmerteil einer russischen Raumstation erschlagen wird, ist der beste Beweis dafür.

Die Schreibweise des Autors ist einfach nur gerade raus und von sehr viel Ironie durchtränkt. Die Geschichte ist aus der Ich- Perspektive geschrieben, obwohl es auch einige Gedankeneinblendungen von einem anderen recht bekannten Charakter gibt. Diese Gedankeneinspielungen sind sehr erfrischend und peppen den Roman noch zusätzlich auf. Man verfolgt Kims Leben, und sie hat viele davon, und kann sich hervorragend in die eine oder andere Situation hineinversetzen. In Situationen über die man nicht wirklich von alleine gerät. Es sei denn man würde wirklich als ein Tier wiedergeboren werden.

Mein letzter Gedanke war: „An dieses Scheißsterben werde ich mich wohl nie gewöhnen.“
Es folgte wieder die „Leben zieht an mir vorbei“ – Nummer.
Dann kam das Licht.
Ich fühlte mich wieder so wohl.
So geborgen.
So glücklich.
Das Übliche halt.
(S.150/151)

Autor
David Safier (* 13. Dezember 1966 in Bremen) ist ein deutscher Drehbuchautor und Schriftsteller. Nach seinem Abitur absolvierte Safier zunächst eine Ausbildung zum Journalisten. Redaktionelle Erfahrung sammelte er im Hörfunk und im Fernsehen, unter anderem bei Radio Bremen. Seit 1996 arbeitet er als Drehbuchautor und Schriftsteller. Er lebt in Bremen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. 2010 gründete er seine eigene Stiftung, die er in Anlehnung an seinen ersten Roman Gutes Karma Stiftung nannte. (Quelle: Wikipedia)

Fazit
Als ich den Klapptext gelesen hatte war mein erster Gedanke: „wer schreibt denn so einen Stuss“ Mein zweiter war: “und damit kann man Geld verdienen“. Somit habe ich auch nicht so viel von diesem Buch erwartet. Aber ich wurde mehr als freudig überrascht. Meine Devise ist nämlich, dass man ab und zu im Leben Stuss braucht, da es sowieso meist eher trist und von Problemen durchzogen ist. Das Leben ist zwar kein Ponyhof, aber wir entscheiden, ob wir es nicht manchmal als eine Zirkusvorstellung betrachten wollen. (^.^) Ich finde, dass dieser Roman einem die richtige Portion Stuss gibt und kann ihn einfach nur weiterempfehlen.

Geschichte: 4 / 5
Geschreibe: 4 / 5
Gefühle:     4 / 5


Insgesamt erhält der Roman „Mieses Karma“ von David Safier von mir 12 von möglichen 15 Punkten. Er schafft es somit ins gelbe Regalfach.

Weitere Bücher:
Jesus liebt mich
Plötzlich Shakespeare
Happy Family

Informationen zum Buch
Autor: David Safier
Gebunden: 283 Seiten
Verlag: rororo
Preis: 8,95 €

6 Kommentare:

  1. Ha, das Zitat hat auch echt was. *gg*

    AntwortenLöschen
  2. (^.^) Ich mag das Buch. Es ist voll von diesen Kommentaren.

    AntwortenLöschen
  3. Schöne Rezi! Das Buch liegt auch noch auf meinem Sub. Ich sollte es wirklich endlich mal lesen. :)
    Lg Steffi

    AntwortenLöschen
  4. Tolle Rezi! Ich mag dein Bewertungssystem, das ist echt lustig :D
    Das Buch möchte ich auch mal lesen, allerdings habe ich so viele ungelesene Bücher, dass ich noch ein bisschen warten muss ^^
    Übrigens habe ich gerade deinen Blog entdeckt und es gefällt mir richtig gut hier! :) Hab mich gleich mal als Leserin eingetragen :D
    Über einen Gegenbesuch würde ich mich sehr freuen:
    http://meine-lesewelt.blogspot.de/
    Liebe Grüße, Selina

    AntwortenLöschen
  5. Ich fands toll. Eine gehörige Portion "Stuss" braucht man manchmal einfach! :)

    Liebe Grüße und tolle Osterfeiertage!
    - ich freue mich, wenn du vorbeischaust

    AntwortenLöschen
  6. Ich möchte mich Selina anschließen... das Bewertungssystem ist EINZIGARTIG!! *o*

    Und die Rezi ist auch super coool. Ich hab das Buch mal angefangen, allerdings... naja... es hat mich nicht sooo gefesselt.. wird das denn besser so das man es unbedingt lesen will?

    Du hast ein wirklich schönen Blog. Dein Hintergrund *lach* wollte ich mal als Tapete in meinem Zimmer... ;)

    GLG Isi

    AntwortenLöschen