Mittwoch, 14. März 2012

Schwerelos - Ildikó von Kürthy

Klapptext

Werd endlich unvernünftig!

Geschafft! Jetzt muss ich nur noch „ja“ sagen.
Happy End, endlich.
Gäbe es da nicht…
…meine beste Freundin. Die betrügt ihren Mann aus Überzeugung.
…meine Cousine. Die übergibt sich während einer Beerdigung, ist schwanger, weiß aber nicht genau von wem.
…meinen Schulfreund. Der will unbedingt Vater werden, ist schwul, hat sich aber trotzdem schon mal bei einem Geburtsvorbereitungskurs angemeldet.
…meine geliebt, tote Tante. Die ist nicht totzukriegen, liebt ihr Leben in Wolkenkratzern und schreibt einen beunruhigenden Brief aus dem Jenseits.
Und ich frage mich plötzlich, ob „ja“ die falsche Antwort ist…

Inhalt

Auf dem Grabstein steht ihr Name „Rose Marie Goldhausen“. Das ist kein guter Start für eine Mittdreißigerin ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen. Zum Glück  ist dies nur der Grabstein ihrer toten Tante, den Maries Mutter bei „traurigaberguenstig.de“ als Sonderangebot erstanden hat. Weil der „Tower of Trauer“ nicht genug Platz für den vollen Namen von Maries Tante Rosemarie bot, kam es zu diesem peinlichen Irrtum.

Marie arbeitet bei einem Buchverlag und ist durch Zufall die persönliche Verlegerin und damit eher Betreuerin eines labilen Bestsellerromanautors geworden. Sie befindet sich seit vielen Jahren schon mit Frank in einer eher pragmatischen Beziehung. Ihr Leben verlief eigentlich gut. Aber als Frank ihr endlich den langersehnten Heiratsantrag macht, überkommen sie Zweifel.
Ihre beste Freundin Regina ist glücklich verheiratet und trifft sich nebenbei mit einem bekannten Politiker. Sie ist der festen Überzeugung, dass zu jeder guten Ehe auch eine gute Affäre gehört.
Ihr alter Schulfreund Erdal, den sie auf einem Klassentreffen wiedertrifft, hat einen Wunsch. Er will unter allen Umständen Vater werden. Doch sein Problem ist seine sexuelle Orientierung. Er befindet sich nämlich in einer glücklichen Beziehung zu Karsten, dem Polizisten, der sich auch bereit erklärt hat als Samenspender zu fungieren.
Leonie, ihre Cousine, übergibt sich auf Tante Rosemaries Beerdigung. Sie ist schwanger, hat keine Ahnung wer der Vater sein könnte. Und keine Bleibe.
Und ihre Tante gibt ihr auch nach dem mysteriösen Tod noch Ratschläge.

Und bei all dem Chaos um Sie herum, weiß Marie einfach nicht ob sie dazu den richtigen Mann an ihrer Seite hat…

Meinung

Die Geschichte an sich ist meiner Meinung nach eher Handlungsarm und nichts Besonderes. Zwar sind einige Handlungsstränge sehr gelungen, jedoch ist das meiste schon im Vorfeld zu erahnen. Auch wirkt die Geschichte etwas aufgesetzt, aber dies ist schon fast notwendig, da ansonsten der leicht zynische Humor nicht so gut zur Geltung kommen würde.
Allerdings werde ich mit der Protagonistin nicht wirklich warm. Sie ist von ihrem Wesen nach außen, eher die schüchterne, zurückhaltende Person. Sie will vielen gefallen, erlaubt sich keine Wünsche, weil sie mit der Realität zufrieden sein will, und übernimmt die Position des stillen, grauen Mäuschens. Aber innerlich befassen sich ihre Gedanken überwiegend mit Selbstironie, Missbilligung und Neid gegenüber Personen ihres Umfelds. Zwar ist die Ironie ausschlaggebend für diese Art von Roman, aber in diesem Zusammenhang macht sie aus der Hauptperson einen eher unsympathischen Charakter.
Typisch für einen Roman von Ildikó von Kürthy sind die Illustrationen, die die Handlung begleiten.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir allerdings sehr. Sie schafft es die typischen Klischees in eine angenehme Verpackung zu bringen. Schon durch die Figur der Mutter, die selbst den Grabstein im Angebot ersteht, oder durch Erdal, Maries schwulen Freund, der andauernd mit seinen Tränen kämpfen muss und sich sogar zu einem Schwangerschafts-Yoga-Kurs anmeldet.

Autor
Ildikó von Kürthy (* 20. Januar 1968 in Aachen) ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin. Sie schrieb bislang sieben Romane. Die Gesamtauflage ihrer Bücher, die in rund 30 Sprachen übersetzt wurden, beträgt mehr als sechs Millionen. Die Heldinnen in Ildikó von Kürthys Romanen sind moderne junge Frauen, die mit Witz und Selbstironie ihre eigenen Schwächen schildern und über die Malheurs im Umgang mit Männern räsonieren. (Quelle: Wikipedia)

Fazit
Leider konnte ich mich nicht so richtig in die Stimmung des Buches versetzen, weil mir der Bezug zu den Personen gefehlt hat. Es war einfach nur nett zu lesen.
Geschichte:  3 / 5
Geschreibe:  4 / 5
Gefühle:      2 / 5

Insgesamt erhält der Roman „Schwerelos“ von Ildikó von Kürthy von mir 9 von möglichen 15 Punkten. Er schafft es somit ins grüne Regalfach.

Weitere Romane:
Mondscheintarif
Herzsprung
Freizeichen
Blaue Wunder
Höhenrausch
Endlich!
Informationen zum Buch
Autor: Ildikó von Kürthy
Taschenbuch: 251 Seiten
Verlag: rororo
Preis: 8,95 €

1 Kommentar:

  1. Hui, das mit dem Bücherregal hat ja super geklappt und sieht auch noch super aus. :D

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