Samstag, 9. Juni 2012

Meridian 1 – Amber Kizer


Dunkle Umarmung


Klapptext

Berührend, magisch, ungewöhnlich
„Mein Name ist Meridian. Ich gehöre leider nicht zu den Mädchen, die man gerne zu Geburtstagsfeiern einlädt – denn obwohl ich es ganz sicher nicht will, muss ich mein Leben mit dem Tod teilen. Ich bin eine Fenestra: Durch mich gelangen die Seelen der Verstorbenen in den Himmel. Aber davon wusste ich nichts, bis ich sechzehn Jahre alt wurde – und plötzlich in großer Gefahr schwebte …“

Inhalt


Meridian merkt schon sehr früh, dass mit ihr etwas nicht normal ist. Immer wieder kommen Tiere auf sie zu und sterben in ihrer unmittelbaren Umgebung. An ihrem sechzehnten Geburtstag geschieht es dann, dass sich ihre, bis Dato schon merkwürdige, Welt noch einmal drastisch verändert. Ihre Koffer sind, als sie aus der Schule kam, gepackt, der Taxifahrer ist bestellt und Geld für die Reise parat gelegt. Ihre Eltern, die sich zuvor auch schon seltsam ihr gegenüber verhalten haben, schicken sie auf einmal zu ihrer Tante. Meridian ist nun vollkommen verwirrt und als sie endlich bei ihrer Tante ankommt hofft sie dort nun die ersehnten Antworten zu finden:

Meridian ist eine Fenestra. Ein Fenster zum Jenseits. Durch sie können sterbende Seelen in den „Himmel“ gelangen und mit ihren sechzehn Jahren können nun auch menschliche Seelen durch sie hindurch strömen. Weil diese Übergänge jedoch auch ihre Gefahren mit sich bringen, muss Meridian erst einmal lernen ihre Fähigkeiten richtig einzusetzen. Mit Hilfe ihre Tante und Tens dem jungen Mann, der sich um den Haushalt kümmert, versucht sie sich auf das Fenestra Dasein vorzubereiten.

Aber als ob das noch nicht mühsam genug ist, treibt auch noch eine geheimnisvolle Sekte ihr Unwesen…

Meinung


Meridian ist ein sehr introvertiertes Mädchen. Sie glaubt seit Beginn ihres Lebens, dass sie für den Tod der Tiere um sie herum verantwortlich ist. Sie ist ein ewiger Außenseiter, der sich aber mit der Situation schon angefreundet hat. Mit diesem nicht vorhandenen Selbstbewusstsein macht sie sich auf den Weg zu ihrer Tante, die ebenfalls diese Gabe besitzt Seelen in eine andere Welt zu führen. Meridian ist natürlich skeptisch und vertraut der ganzen Situation nicht wirklich. Dann kommt es auch zu den ständigen Konflikten mit den Ortsansässigen, die sich im Laufe der Jahre nur verschlimmert hätten. Sie muss ab dem Zeitpunkt, an dem sie ins Auto gestiegen ist erwachsen werden und ein neues Selbstbewusstsein aufbauen.

Dann ist da auch noch der geheimnisvolle Tens, der sich liebevoll um ihre Tante kümmert, und sie zunächst nur kritisiert. Aber nach und nach öffnet er sich. Doch die Geheimnisse, die ihn und ihre Tante umgeben, werden fast bis zum Ende des ersten Teils nicht aufgelöst.

Es entsteht zwischen Tens und Meridian eine gewisse Zuneigung, die nicht so schnell zerstört werden kann. Aber auch Fenestrae haben Feinde, die die Seelen daran hindern wollen, durch die Fenster ins Jenseits zu gelangen. Sie sind Meister der Manipulation und machen sich dadurch auch Menschen zu nutzen.

Die Idee dieser Geschichte finde ich originell und fantasievoll. Sie ist interessant und man will mehr über das Mädchen und die Hintergründe erfahren. Doch genau das ist auch ein Kritikpunkt. Mir kamen die Kapitel viel zu schnell nacheinander, wobei die Handlungen nicht abnahmen. Man hätte die Geschichte meiner Meinung nach viel mehr ausbauen können, Potenzial hierzu hat sie jedenfalls.

Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen. Die Sprache ist auf die Jugendlichen abgestimmt für die das Buch gedacht ist. Da sich das Buch mit dem Tod befasst, ist verständlich, dass es zeitweise eine recht melancholische Stimmung verbreitet, aber Amber Kizer versucht, durch dieses Buch dem Leser zu vermitteln, dass das Sterben eine der natürlichsten Dinge der Welt ist.

Für ein Jugendbuch ist Meridian sehr ansprechend gestaltet. Die dunkle Atmosphäre wird schon durch das Cover verdeutlicht.

„Warum siehst du mich nicht an?“
„Gekränktes Ego?“, gab er zurück, ohne sich umzudrehen.
„Damit will ich nicht sagen, dass ich eine Schönheit bin. Doch du gehst mir aus dem Weg. Ich bin nicht ansteckend.“
Erschrocken über diesen Gedanken, hielt ich inne.
„O mein Gott, es ist ansteckend!“
(S.74/75)

Autor


Amber Kizer liebt saure Süßigkeiten, laute Popmusik und den Geruch von Lilien. Außerdem backt sie für ihr Leben gerne und lebt auf Whidbey Island, einer Insel, die leider nicht in der Südsee liegt, sondern vor der Küste des US-Bundesstaats Washington. Mehr Informationen im Internet: www.AmberKizer.com. (Quelle: Droemer-Knaur-Verlag)

Fazit


Mit „dunkle Umarmung“ hat Amber Kizer einen interessanten Auftakt zur Reihe veröffentlicht. Da ich noch einige offene Fragen habe, freue ich mich auf den zweiten Teil und hoffe diese Fragen dort beantwortet zu bekommen. Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen.

Geschichte:    4 / 5
Geschreibe: 3,5 / 5
Gefühle:     3,5 / 5


Insgesamt erhält der Roman „Meridian – Dunkle Umarmung“ von Amber Kizer von mir 11 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins gelbe Regalfach.

Weitere Teile der Reihe
(Meridian):

Band 2: Flüsternde Seelen

Informationen zum Buch:
Autor: Amber Kizer
Gebunden: 346 Seiten
Verlag: PAN
Preis: 12,95 €

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