Elfentochter
Klapptext:
Ein Mädchen. Ein Elfenritter. Ein dunkles Geheimnis.
Als die 16-jährige Kaye Nachts im Wald einem rätzelhaften Fremden begegnet und ihm das Leben rettet, eröffnet sich ihr eine neue Welt. Geheimnisvolle Erinnerungen aus ihrer Kindheit holen sie ein - und Kaye macht eine erschütternde Entdeckung: In Wahrheit wurde sie als Elfe geboren, nicht als Menschenkind! Roiben, der schöne, undurchsichtige Elfenritter, und ihre eigene Bestimmung verstricken Kaye in das größte Abenteuer ihres Lebens.
Meinung
Ich habe den Jugend-/Fantasyroman „Elfentochter“, das erste Mal mit 16 gelesen als er noch „Die Zehnte“ hieß (Es ist schon ein Weilchen her). Ich war damals ganz begeistert und habe es rauf und wieder runter gelesen. Als ich entdeckte, dass es unter neuem Namen neu veröffentlicht wurde und nun zwei weitere Bände existierten, kam ich natürlich nicht drum herum, sie mir zu zulegen. Nun sehe ich sie natürlich im Vergleich mit anderen Exemplaren dieses Genres und muss mir eingestehen, dass sie als Jugendbuch sprachlich wie auch geschichtlich sehr gut in die Zeit passen in der ich sie das erste Mal gelesen habe, aber es mittlerweile bessere Bücher gibt.
Die Sprache, die die Autorin benutzt ist mit dem Begriff „direkt“ vortrefflich zu beschreiben. Es werden keine Beschönigungen im herkömmlichen Sinne benutzt. Man könnte sogar als Leser in eine gewisse Melancholie verfallen, wenn, zwar zutreffende, aber auch grausame Metaphern Verwendung finden, um die Umgebung zu beschreiben.
... "Weißt du wie die Sonne gerade aussieht?"...... "Nein wie denn?......" Als hätte sie sich in der Badewanne die Pulsadern aufegeschnitten und das Blut triebe auf dem Wasser."...(S.15)
Die sonst so glitzernd dargestellte „Fabelwelt“ wird durch die Hand von Holly Black gefährlicher denn je. Fabelwesen sind fast alle hinterlistig und grausam, denn ihnen liegt das eigene Wohl mehr am Herzen als das ihrer Mitlebewesen. Viele von ihnen mögen es andere Geschöpfe zu quälen und ihnen beim Leiden zu zusehen. Insbesondere Menschen werden von ihnen gerne als Opfer ausgewählt. So soll auch Kaye ein Opfer werden.
Kaye, die Protagonistin, hatte keine einfache und fröhliche Kindheit. Wegen ihrer Mutter, die sich als Sängerin durch die USA schlägt, ist sie als Kind oft umgezogen. Als sie zum wiederholten Male deswegen die Schule wechseln sollte, hat sie beschlossen es ganz sein zu lassen und als Bedienung in einem Chinesischen Fastfood-Restaurant Vollzeit zu arbeiten. Sie ist trotz allem selbstbewusst und nicht auf den Mund gefallen und kümmert sich in erster Linie um ihre Mutter. Nach einigen merkwürdigen Ereignissen kehren sie allerdings zurück in ihre Heimatstadt und nisten sich vorrübergehend bei Kayes Großmutter ein. Damit wird die Geschichte ins Rollen gebracht. Kaye war schon immer anders, denn sie hat seit frühster Kindheit an Kontakt zur magischen Welt. So passiert es auch, dass sie keinerlei Angst hat einem verwundeten Elfen-Ritter am Wegesrand zu helfen. Sie trifft auf Roiben und ist mehr als fasziniert von ihm.
Auch Roiben kann nicht aufhören an sie zu denken, obwohl er einen sehr hohen Preis für seine Rettung zahlt. Somit ist er nicht glücklich, dass genau das Mädchen geopfert werden soll, dass ihn von seiner grausamen Arbeit ablenkt. Er ist im Grunde seines Herzens eine Art weißer Ritter, der im Grunde Gerechtigkeit möchte, aber die Regeln gut genug kennt um zu wissen, wann es angebracht ist den Mund zu halten. Für Kaye möchte er kämpfen.
Corny ist Kayes menschlicher Freund, der nur durch Zufall in die Geschichte hinein gerät. Er ist hilfsbereit und versucht Kaye zu helfen, wobei er selber um sein Leben fürchten muss.
Natürlich geht es in dem Buch um einen Machtkampf zwischen zwei Parteien und man weiß als Leser nicht welche von beiden die bessere Wahl wäre. Um ehrlich zu sein hat mich die Geschichte nicht so sehr gefesselt. Es war meiner Meinung nach ein leichtes zwischendurch zu pausieren. Man springt recht schnell von Szene zu Szene und Hintergrundgeschichten werden eventuell nur gestreift, aber nicht tiefgründig behandelt. Man möchte manchmal mehr erfahren und mehr mitfühlen. Selbst der Liebesgeschichte fehlt es an Emotionen.
Autor
Holly Black wurde 1971 geboren und wuchs in New Jersey auf. Ihre Mutter, eine Malerin und Puppenmacherin, begeisterte ihre Tochter für die Welt der Fabelwesen. Bereits als Teenager schrieb Holly viele Gedichte und Bühnenstücke und sogar ein Buch, das allerdings, nach ihrer eigenen Auskunft, miserabel war. 1994 schloss sie mit dem B.A. am College von New Jersey ab.
Sie arbeitete zunächst für medizinische Zeitschriften wie „The Journal of Pain“, während sie an der Rutgers University studierte. Sie brach ihr Studium jedoch zugunsten des Schreibens ab.
In New York, wo sie 1996 bei dem Spielemagazin „d8“ arbeitete, traf sie den Illustrator Tony DiTerlizzi. In dieser Zeit schrieb sie auch ihren ersten Jugend- und Fantasyroman Tithe: A Modern Faerie Tale, der 2002 erschien und begeisterte Kritiken erntete; so wurde das Buch von der American Library Association zum „Best Book for Young Adults“ erklärt. Die deutsche Übersetzung kam 2003 unter Die Zehnte im Arena Verlag heraus, die neueste Ausgabe trägt den Titel Elfentochter (cbj-Verlag). Im Sommer 2003 erschien der erste Band der Spiderwick-Chroniken.
Holly Riggenbach heiratete 1999 den Zeichner und Webdesigner Theo Black, den sie bereits von der High School kannte, und nahm seinen Nachnamen an. Holly Black lebt mit ihrer Familie und mit vielen Tieren in New Jersey. (Quelle:Amazon)
Fazit
Ich hatte recht hohe Erwartungen an die Geschichte, weil ich sie im Grunde kannte. Aber beim Lesen wurde ich doch etwas enttäuscht. Sie ist nicht schlecht und ich kann sie als brutale Fantasy-geschichte für Jugendliche auch weiter empfehlen. Allerdings hat sie mich nicht umgehauen.
Geschichte: 3,5 / 5
Geschreibe: 3 / 5
Gefühle: 2,5 / 5
Insgesamt erhält der Roman „Elfentochter“ von Holly Black von mir 9 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins grüne Regalfach.
Weitere Teile der Reihe:
Band 2: Elfenkönigin
Band 3: Elfenherz
Informationen zum Buch
Autor: Holly Black
Taschenbuch: 319 Seiten
Verlag: cbt Fantasy
Preis: 7,95 €
Das ist natürlich echt ärgerlich. Ich selbst kann mich an die Titel der Bücher die ich "damals" gelesen habe gar nicht mehr erinnern. Ein paar waren aus der Schulbibliothek, ein paar ausgeliehene, aber selbst wenn mir die Geschichte sehr gefiel ... den Titel weiß ich nicht mehr. Aber ich denke es wäre dann auch bei mir ähnlich wie bei dir jetzt. Geschmäcker ändern sich ja bekanntlich und da kann es schonmal vorkommen, dass ein geliebtes Buch von früher "nur" noch 3 Sterne bekommt. :s Macht dir nichts draus. <3
AntwortenLöschenWirst du denn die Folgebände noch lesen?
Liebe Grüße
Sarah