Dienstag, 24. Juni 2014

Mein Herz zwischen den Zeilen - Jodi Picoult & Samantha van Leer


Klapptext:

»Hilf mir« - Deliah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Offensichtlich hat Oliver, der umwerfend gut aussehende Prinz der Geschichte, die Bitte speziell für sie hinterlassen. Und tatsächlich: Schnell stellen die beiden fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Doch das reicht ihnen schon bald nicht mehr aus. Oliver ist schon lange genervt von seinem Märchen, das er immer wieder durchspielen muss, sobald ein Leser das Buch aufschlägt. Und er findet Gefallen an Deliah, die so anders ist als die langweilige Prinzessin Seraphima, die er sonst immer küssen muss. Da ist es doch klar, dass er endlich zu ihr will! Und Deliah: Die hat sich längst Hals über Kopf in ihren Märchenprinzen verliebt. Und ist begeistert von der Idee, Oliver aus dem Buch herauszuholen. Doch wie können die beiden es schaffen, die Grenzen zwischen ihren so unterschiedlichen Welten zu überwinden?(Quelle: Amazon)

Meinung

Wie oft hofft man als Leser ein Teil der Geschichte zu sein, die man gerade vor sich liegen hat. Insbesondere ist das Interesse geweckt, wenn es um einen gutaussehenden und mutigen Prinzen geht, der auszieht um die Jungfrau in Nöten zu retten. So erging es auch mir. Allerdings hatte das Buch nicht ganz die Anziehungskraft, die ich mir zu Beginn erhofft hatte.

In Deliah hat man eine Protagonistin, die gerne mal in ihrer eigenen Welt lebt. In der Schule läuft es bei ihr momentan nicht so gut, daher flüchtet sie sich in die Märchenwelt „Mein Herz zwischen den Zeilen“. Sie fühlt sich zum Helden des Märchens hingezogen, weil sie viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Wie auch er, ist sie ohne Vater aufgewachsen und versucht sich nun ohne diesen Rückhalt durch das Leben zu schlagen. Ihre Mutter findet ihr Verhalten mehr als merkwürdig. Sie sorgt sich um ihre Tochter, die nicht nur süchtig nach einem Kinderbuch ist, sondern auch noch mit diesem redet. Doch Deliah lässt sich nicht aufhalten und ihr ist es auch egal was die anderen von ihr denken. Sie will Oliver helfen und dazu ist ihr kein Weg zu weit.

Oliver ist in einem Buch gefangen und ihm ist es bewusst. Er möchte seine Unabhängigkeit erlangen und die Geschichte in der er in Seraphima seine angebliche wahre Liebe findet verlassen, doch er weiß nicht wie. Gemäß dem Sinne „immer wieder grüßt das Murmeltier“ beginnt die Geschichte immer wieder von vorn und Änderungen sind nicht vorgesehen. Doch als er Deliah als Leserin sieht beschließt er etwas zu unternehmen und nach und nach schafft er es mit ihr nicht nur Kontakt aufzunehmen, sondern eine Beziehung herzustellen. Er möchte aus diesem Buch heraus und zu ihr und dabei ist es ihm am Ende egal, ob er bei dem Versuch vielleicht sein Leben opfert.

Insbesondere haben mir die Charaktere gefallen, die in der Grundgeschichte zwar festgelegte Rollen haben, aber sich als Schauspieler sehen, die, wenn das Buch geschlossen ist, ihren eigentlichen Interessen nachgehen. So ist der Bösewicht eine zarte Künstlerseele und Olivers bester Freund, der sich im Körper eines Hundes befindet, unsterblich in Seraphima verliebt. Diese unterschiedlichen Rollen sind sehr amüsant und ich hätte mir gewünscht, dass sie etwas mehr zur Geltung gekommen wären. Im Vordergrund der Erzählung steht nämlich die Beziehung zwischen Deliah und Oliver. Die daraus resultierenden Gedanken und Gefühle erscheinen mir jedoch ziemlich konstruiert. Eher nach dem Motto „Ich wollte schon immer einen Prinzen haben…“ und „Ich möchte hier raus…dann verliebe ich mich doch mal in das einzige Mädchen, dass ich auf der anderen Seite kenne.“ Daher finde ich die Liebesgeschichte zu oberflächlich und fad.

Von der Gestaltung des Buches bin ich allerdings ganz hin und weg. Dies war auch eigentlich der ausschlaggebende Grund, warum das Buch dann doch in meinen Einkaufskorb gelandet ist. Obwohl der Klapptext vielversprechend war, hat das Design mich überzeugt. Neben dem äußerst Charmant gestalteten Cover, beinhaltet das Buch viele Illustrationen. Auf den normalen Seiten befinden sich Motive in Silhouetten-Form passend zur Geschichte, deren Schrift wahlweise Llila für die Sichtweise von Deliah oder Blau für die Erzählung aus der Sicht von Oliver ist. Zusätzlich gibt es noch Illustrationen, die auf den Seiten mit den Passagen der Ursprungsgeschichte in schwarzer Schrift sich befinden. Wie ihr merkt haben sich die Gestalter viel Mühe bei der Umsetzung des Buches gegeben.


Autor

Jodi Picoult

Die gebürtige New Yorkerin Jodi Picoult eroberte im Sturm die Herzen ihrer Leser. Vor allem ihr Talent , mit Feingefühl vielschichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben, schätzen ihre Fans. Die 1967 geborene Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanover, New Hampshire. Bereits während ihres Studiums widmete sie sich dem Schreiben und arbeitete zunächst als Texterin und Lehrerin. Ihren ersten Roman verfasste sie 1992, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damit sie für ihre Bücher effektiv recherchieren kann, hat ihr Mann seinen Beruf aufgegeben. Jodi Picoult kann so die Schauplätze ihrer Romane besuchen, um eine genaue und authentische Beschreibung zu liefern. Kein Wunder also, dass man mit ihren Romanhelden jedes Mal mitfiebert, als ob sie wirklich wären.(Quelle: Amazon)

Samantha von Leer

Samantha von Leer ist die Tochter von Jodi Picoult, sie geht noch auf die Highschool. Die Idee zu "Mein Herz zwischen den Zeilen" kam ihr eines Tages im Unterricht. Sie erzählte sofort ihrer Mutter davon, die so begeistert war, dass die beiden daraufhin ihren ersten gemeinsamen Roman schrieben. In ihrer Freizeit spielt Samantha Softball, singt und spielt in Musicals. Außerdem liebt sie es, mit ihren drei Hunden zu spielen. Nach einem von ihnen, Oliver, wurde der Held dieser Geschichte benannt. (Quelle: Bastei Lübbe)
 

Fazit

Die Geschichte eignet sich hervorragend als Abwechslung von Dystopien und Romantic-Thrill Romanen. Die Spur von Kitsch und Märchen lässt einen ein wenig ins Träumen geraten. Allerdings darf man meiner Meinung nach nicht zu viel erwarten.

Geschichte: 3 / 5
Geschreibe: 3 / 5
Gefühle: 3 / 5

Insgesamt erhält „Mein Herz zwischen den Zeilen“ von Jodi Picolt & Samantha van Leer von mir 9 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins grüne Regalfach.

Informationen zum Buch
Autor: Jodi Picoult & Samantha van Leer
Taschenbuch: 283Seiten
Verlag: boje
Preis regulär: 14,99 €

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