Tote lügen nicht
Klappentext:
Tempe Brennan hat einen Knochenjob. Als forensische Anthropologin am gerichtsmedizinischen Institut von Montreal landen täglich die unterschiedlichsten Leichen auf ihren Labortisch. Als aber die dreiundzwanzigjährige Isabelle Gagnon mißbraucht, erdrosselt und zerstückelt in Müllsäcken aufgefunden wird, drängen sich Tempe alte, grauenvolle Bilder auf. Sie beginnt zu recherchieren, was sie auf die Spur eines psychopathischen Serienkillers bringt - und ihn auf ihre... (Quelle: Amazon)
Meinung
Ich muss gestehen, dass ich eine von denen bin, die aufgrund der Fernsehserie auf die Bücher von Kathy Reichs aufmerksam geworden ist. Aber ich habe auch schnell bemerkt, dass das Buch sich sehr von der Serie unterscheidet. Bis auf vielleicht ein paar wenigen Charakterzügen der Protagonistin, ihrem Namen und dass sie mit einer Leidenschaft, die vielleicht schon an Besessenheit grenzt, ihrem Job und ihren Überzeugungen nachgeht, sind es zwei unterschiedliche Geschichten. Wohingegen die Serie aufgrund ihres Formates schon allein eher dem CSI-Charakter gleicht, kann man den Kriminalroman nicht so schnell in eine vorgegebene Form quetschen. Aber das gefällt mir sehr an diesem Krimi und dem damit verbundenen Auftakt der Reihe von Temperance Brennan.
Als Leser hat man es nicht wirklich einfach zu Beginn mit Tempe Brennan Sympathien aufzubauen. Sie lebt alleine in Montreal, ist geschieden und hat eine Tochter im Collegealter. Sie ist trockene Alkoholikerin und hat, außer einer Freundin in der Stadt, keine anderen sozialen Kontakte. Sie ist nicht sehr umgänglich, vertritt ihre meist unbescheidene Meinung und ist von ihren Fähigkeiten überzeugt. Aber sie hat, was ihr Fachwissen angeht meist recht. Man lernt nach und nach ihre leidenschaftliche Ader kennen, versteht ihre Probleme, aber nicht immer ihre Entscheidungen. Insbesondere dann nicht, wenn sie zum Beispiel nachts alleine eine Leiche ausgräbt. Aber sie und ihre Geschichte, die forensischen Zusammenhänge und auch Arbeit der Polizei und der anderen Behörden haben mich fasziniert.
Die Autorin erzählt die Geschichte mithilfe eines beeindruckenden, eloquenten und fachspezifischen Schreibstiles. Man merkt bei jedem Abschnitt der Autorin an, dass sie sehr viel Fachwissen von der kriminaltechnischen und forensischen Arbeit besitzt. So sind manche Abschnitte auch tiefgründiger ausformuliert, sodass der Leser sich nicht nur mit den Ergebnissen einer solchen Untersuchung abfinden muss, sondern eine detaillierte Vorgangsbeschreibung erhält, um welche Säge es sich zum Beispiel handelt.
Autor
Kathy Reichs wurde 1950 in Chicago geboren und wuchs dort auch auf. Nachdem sie Archäologie und Soziologie studiert hatte, übernahm sie eine Professur für Soziologie und Anthropologie und für Forensische Anthropologie und arbeitete in der Gerichtsmedizin. Heute unterrichtet sie unter anderem FBI-Agenten im Aufspüren und Identifizieren von Leichen; sie unterstützte als Sachverständige das UN-Tribunal in Ruanda und beteiligte sich an der Identifizierung der Opfer des Terroranschlags auf das World Trade Center. 1987 erschien ihr erster Roman „Tote lügen nicht“. Es folgten zahlreiche weitere Romane, von denen alle Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten erreichten und in Fernsehserien wie „Bones – Die Knochenjägerin“ aufgegriffen wurden. (Quelle: Amazon)
Fazit
Dieses Buch ist spannend, überraschend und manchmal in grausamer Hinsicht detailliert. Ich habe es verschlungen und mich dabei gegruselt. Und auch habe ich zum Schluss mit der nicht perfekten Protagonistin sympathisiert, obwohl sie mich durch ihre Alleingänge wahrscheinlich noch in den Folgebänden in den Wahnsinn treiben wird.
Geschichte: 4,5 /5
Geschreibe: 4,5 /5
Gefühle: 4,5 /5
Insgesamt erhält der Kriminalroman „Tote lügen nicht“ von Kathy Reichs von mir 13,5 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit noch ins rote Regalfach.
Informationen zum Buch:
Autor: Kathy Reichs
Übersetzung: Thomas A. Merk
Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Heyne
Preis: 9,99 €
Teile der Reihe
(Temperance-Brennan):
Band 1: Tote lügen nicht (1998)
Band 2: Knochenarbeit (1999)
Band 3: Lasst Knochen sprechen (2001)
Band 4: Durch Mark und Bein (2002)
Band 5: Knochenlese (2003)
Band 6: Mit Haut und Haar (2004)
Band 7: Totenmontag (2004)
Band 8: Totgeglaubte leben länger (2005)
Band 9: Hals über Kopf (2006)
Band 10: Knochen zu Asche (2007)
Band 11: Der Tod kommt wie gerufen (2008)
Band 12: Das Grab ist erst der Anfang (2009)
Band 13: Blut vergisst nicht (2010)
Band 14: dt. Fahr zur Hölle (2011)
Band 15: Knochenjagd (2012)
Band 16: Totengeld (2013)
Band 17: Knochen lügen nie (2014)
Band 18: Die Sprache der Knochen (2015)
Meine Bewertung war nicht ganz so euphorisch, aber mir hat das Buch auch gut gefallen. Ich hätte gern noch etwas mehr Forensik gehabt und ich fand das Ende sehr vorhersehbar. Aber ich erhoffe mir noch deutlich mehr vom nächsten Band. Der Schreibstil ist mir auch sehr positiv aufgefallen. :)
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