Freitag, 21. August 2015

Wild – Lena Klassen

Klapptext:


Gezähmte Gefühle. Eine Welt ohne Krankheit und Kummer. Kein Leid und keine Leidenschaft. Einmal wöchentlich bekommt jeder in "Neustadt" seine Glücksinjektion. Trotzdem ist die siebzehnjährige Pi nicht so glücklich wie alle anderen. Stimmt etwas nicht mit ihr? Oder warum darf sie nicht mit Lucky zusammen sein, ihrem besten Freund? Anders zu sein ist gefährlich, denn hinter dem Zaun, der "Neustadt" umgibt, liegt die Wildnis. Dort herrschen noch Krankheit und Gewalt - und dorthin werden alle verbannt, die aus der Reihe tanzen. Dann geschieht etwas Unfassbares: Die Glücksdroge versagt. Und plötzlich steht Pi vor der Entscheidung ihres Lebens: Liebe oder Freiheit?



Meinung


Pii ist als Charakter zu Beginn tollpatschig und wirkt eher wie eine graue Maus. Doch das liegt ganz allein daran, dass sie die Medikamente – den Glücksstrom – nicht verträgt und so verbringt sie ihr Leben in einer Wolke, fast schon isoliert. Als jedoch die Medikation nicht so wirkt, wie sie eigentlich sollte, taucht sie nach und nach aus ihrer Wolke auf und lernt die Welt um sie herum zum ersten Mal kennen. So ist es als Leser auch sehr interessant Gefühle mal bis ins kleinste Detail beschrieben zu bekommen und sie mit der Protagonistin zu erfahren. Sie ist nicht mehr das benebelte Mädchen vom Anfang, sondern eine starke Persönlichkeit, die um ihre Gefühle und das Leben anderer zu kämpfen lernt.

Neben Pii hat auch bei einigen anderen die Medikation nicht richtig gewirkt und diese sind auch nicht bereit, ihre Gefühle wieder aufzugeben. So auch Lucky, der Partner ihrer besten Freundin. Dieser fühlt sich nach und nach mehr von Pii hingezogen, als von Moon. Aber da er schon unter Droge immer mal wieder mit jedem Mädchen an der Schule geflirtet hat, stellt man als Leser zunächst seine Absichten in Frage.

Moon hat mich ordentlich überrascht. Sie ist noch von den Drogen umnebelt, macht aber alles mit worum Pii sie bittet. Doch irgendwann bekommt sie keinen Nachschub des Glücksstromes, aber ihr Handeln passt einfach zum Buch.

Ich muss gestehen, dass ich während des Lesens eine kleine Flaute hatte. Denn in der Mitte des Buches verlor ich ein wenig das Interesse. Die Protagonisten entdeckten zwar gerade Ihre Gefühle, versuchten damit umzugehen und steckten zugleich in einer prekären Situation, die aber meinem Empfinden nach Ähnlichkeit mit anderen Dystopien aufwies. Daher verlor ich zeitweise die Lust, was auch daran liegen könnte, dass ich gerade zu viele Dystopien gelesen hatte. Und damit legte ich es zur Seite, denn ich wollte der Geschichte natürlich eine Chance geben. Und das war auch gut so. Denn sobald ich wieder mit dem Lesen begonnen hatte, war ich fasziniert. Die Geschichte beinhaltete einige Wendungen, die mich im positiven Sinne überraschten und der Schreibstil, der für ein Jugendbuch angemessen war, lies den Leser sich gut in die Umgebung einfügen.

Autor


Lena Klassen wollte schon immer ihre Leidenschaft für Bücher zum Beruf machen. Deshalb studierte sie Literaturwissenschaft und schrieb in jeder freien Minute. Seit 2001 arbeitet sie als freie Autorin für große und kleine Verlage und hat zahlreiche Bücher für Jung und Alt veröffentlicht. Sie schreibt unter anderem klassische Fantasy, Urban Fantasy und Krimis und liebt romantische, leicht düstere und vor allem spannende Geschichten. Mit ihrer Familie und zwei frechen Katzen lebt die Autorin in Westfalen. (Quelle: Amazon)

Fazit


Nachdem ich nach einiger Zeit nochmal damit begonnen habe es zu lesen, gefiel es mir gleich besser. Denn nachdem ich eine langatmige Passage überwunden hatte, konnte ich es kaum noch zur Seite legen.

Geschichte: 4,5 /5
Geschreibe: 3,5 /5
Gefühle: 4 /5


Insgesamt erhält der Fantasy Roman „Wild“ von Lena Klassen von mir 12 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins gelbe Regalfach.

Informationen zum Buch:
Autor: Lena Klassen
Taschenbuch: 380 Seiten
Verlag: Drachenmond Verlag
Preis: 14,90 €

Weitere Teile der Reihe:
Band 2/3: Wach / Frei eBook

Herzlichen Dank an den Drachenmondverlag zur Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. 

 

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