Mittwoch, 24. Februar 2016

Luna-Chroniken 1 – Marissa Meyer

Wie Monde so silbern

 

Klapptext

Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh … (Quelle: Amazon)

Meinung

Cinder ist ein Cyborg, also halb organisches Wesen und halb Maschine. In der Gesellschaft hat sie keinerlei Rechte und ist den Launen ihrer Stiefmutter Adri ausgeliefert. Die Menschen meiden sie, weil sie anders ist und sie sie nicht verstehen können. Denn sie ist ja nur eine Maschine, die keine Gefühle empfinden kann, so behauptet es ihre Stiefmutter. Und doch hat Cinder mehr Gefühle als sie selbst manchmal haben möchte. So entwickelt sich auch eine Zuneigung zu Prinz Kai.

Prinz Kaito (kurz Kai) begegnet Cinder, weil er eine Mechanikerin benötigt. Er ist als Prinz in die politischen Machtspiele zwischen der Erde und den Lunariern (den Mondlebewesen) verwickelt. Jede seiner Handlungen wird genauestens analysiert und da ist er froh, dass er sich bei Cinder nicht verstellen muss.

Mir hat sehr gut gefallen, dass Cinder als Protagonistin auch Makel hat. Sie ist nicht perfekt mit ihren mechanischen Teilen, den Öl-Flecken überall an ihrer Kleidung und dem großen Hang dazu ins Fettnäpfchen zu treten. Sie ist bodenständig und man sympathisiert als Leser sehr schnell mit ihr. Man kann nur fassungslos miterleben, was ihr angetan wird, obwohl man für sie eintreten möchte. Prinz Kai wirkt auch überaus sympathisch, aber man kann ab und an vergessen, dass er das Staatsoberhaupt ist. Die Romanze zwischen den beiden wurde elegant als Nebenhandlung in die gesamte Geschichte eingebaut. Da es ansonsten noch genug andere Probleme wie die Pest gibt, ist dieser Aufbau plausibler. Die Nebencharaktere sind gelungen und ausgereift. Jeder hat seine Ecken und Kanten und sie scheinen noch im weiteren Verlauf eine tiefgründigere Rolle zu bekommen.

Der Schreibstil der Autorin war mitreißend und für ein Jugendbuch leicht verständlich. Die Erzählperspektive wechselte Stellenweise von Cinder zu Kai oder zum Doktor. Dies veranschaulichte unter anderem die politische Problematik der Bedrohung durch Luna. Trotz der ernsten Geschichte hat die Autorin auch genügend Humor in die Handlung mit eingebaut. Dies zum Beispiel in Form von Cinders Sarkasmus und durch den Nebencharakter Iko.

Die deutsche Coverreihe gehört wirklich zu meinen Lieblingsreihen. Obwohl der Klapptext nicht wirklich ansprechend ist, habe ich dem Buch wegen dem schlichten, edlen Cover eine Chance gegeben und bin in keiner Weise enttäuscht worden.

Hinter „Wie Monde so silbern“ steckt eine komplexe Jugendbuchreihe, die Science-Fiction mit einer Märchengeschichte kombiniert, eine neue Welt erschafft und dazu noch politisch angehaucht ist. Diese Geschichte hat erst begonnen und hat mich schon auf den ersten paar Seiten von sich überzeugt. Die Märchenkomponente gefällt mir überaus gut. Sie ist nicht zu aufdringlich und man bekommt immer mal wieder zwischendurch subtile Hinweise geliefert, welche Figur nun einen Gegenpart in den altbekannten Märchen besitzt. Zudem unterstützt sie den Funken Romantik dieser Geschichte und lässt auf ein "... und sie lebten glücklich bis an ihr Ende." hoffen.

Autor

Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Katzen in der Nähe von Seattle. Die vier Bände der »Luna-Chroniken« sind ihr Debüt als Schriftstellerin, wurden aus dem Stand zu New-York-Times-Bestsellern und sind in 27 Länder verkauft. Mehr unter www.marissameyer.com. (Quelle: Carlsen)

Fazit

Es ist ein wundervoller Start und ich kann von mir behaupten, dass ich mich in die Reihe verliebt habe.

Geschichte: 4,5/5
Geschreibe: 4,5/5
Gefühle: 4,5/5


Insgesamt erhält der Beginn der Reihe „Luna Chroniken – Wie Monde so silbern“ von Marissa Meyer von mir 13,5 von möglichen 15 Punkten und schafft es somit ins rote Regalfach.

Informationen zum Buch:
Autor: Marissa Meyer
Gebunden: 381 Seiten
Verlag: Carlsen
Preis: 18,90 €

Reihe:
Band 1: Wie Monde so silbern
Band 2: Wie Blut so rot
Band 3: Wie Sterne so golden
Band 4: Wie Schnee so weiß

2 Kommentare:

  1. Wem gefällt diese Reihe eigentlich nicht? :D Bei mir steht sie ja auch auf der Wunschliste für dieses Jahr.

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  2. Hallo Doreen,

    Eine sehr schöne Rezension von dir!
    Nun habe ich schon so viele positive Rezensionen gelesen...
    Ich muss die Reihe von Marissa Meyer unbedingt auch ganz bald verschlingen!

    Liebe Grüße,
    Laura

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