Dienstag, 19. März 2013

Dark Canopy 1 – Jennifer Benkau


Klapptext


Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr...

Meinung

Neél ist ein junger Percent, der im Jahre seiner „Abschlussprüfung“ einen menschlichen Soldaten ausbilden muss, der in einem Wettkampf um seinüberleben kämpft. Wie es der Zufall will wird Joy, die gefangen genommen wurde, als erste weibliche Soldatin für den Wettkampf ausgewählt und an Neél übergeben. Der ist natürlich wenig begeistert sie zu trainieren und noch weniger darüber, dass sie so verdammt stur ist. Joy ist eine Rebellin und das zeigt sie ihm, denn alles was sie möchte ist die Freiheit. Ihre und die ihrer Freunde. Doch nach und nach erkennen beide in dem anderen mehr als nur einen Feind, aber können solche Gefühle in einer Welt in der Ungerechtigkeit und Machtgier herrschen überleben?

Als Leser weiß man nicht, was Joy als nächstes vorhat. Sie ist sehr willensstark und tut alles um ihre Ziele zu erreichen. Das kann auch schon mal gegen andere Moralvorstellungen gehen. Sie erkennt einerseits die Ungerechtigkeit, die durch die Unterjochung der Menschen durch die Percents allgegenwertig ist, andererseits lernt sie die Percents während ihrer Gefangenschaft besser kennen. Insbesondere Neél zeigt ihr, dass auch Percents nicht nur gewalttätige Schlächter sind, sondern auch ab und an Gefühle zeigen können.

Neél ist ein Percent, der die Ungerechtigkeit in der Stadt erkennt und versuchen will die Situation zu verbessern. Doch ihm sind die Hände gebunden. Wie soll ein einfacher Krieger die poltische Macht in Frage stellen und die Einstellungen der Percents wie auch der Menschen ändern. Er hat aufgegeben bis er auf Joy trifft und sie ihm mit jeder Faser ihres Körpers ihre Abneigung demonstriert. Sie ist genauso von den Vorurteilen geprägt wie die Meisten. Doch Gefühle entstehen meist da, wo Spannungen voraus gehen.

Matthial ist ein Rebell und seit längerem schon in Joy verliebt. Ihre Gefangennahme trifft ihn sehr hart und er versucht alles um sie wieder aus der Stadt, dem Domizil der Percents, zu holen.

Auch die Liebesgeschichte entwickelt sich nicht wie erwartet. Es dauert eine gewisse Zeit in der Joy sih ihrer Gefühle bewusst wird und das macht die gesamte Handlung meiner Meinung nach realistischer. Es ist nicht dieses typische „Zack - sie lieben sich, wollen es aber nicht zugeben“-Gedöns. Sie sind aufeinander angewiesen und nähern sich dadurch immer weiter an. Zwar ist eine gewisse Dreiecksbeziehung da, aber der Leser weiß schnell, dass einige Gefühle nicht von jedem erwidert werden.

Obwohl bei mir alles ein bisschen holprig angefangen hat, konnte mich diese Dystopie nach einem kurzem Abstand doch noch in seinen Bann ziehen. Schon bei der Lesung von Jennifer Benkau vor fast einem Jahr war ich überrascht, wie es jemand schaffen kann, Dinge bis ins kleinste Detail nüchtern zu beschreiben, sodass es bei mir trotzdem einen gewissen Ekelfaktor auslöst. Mit solchen detaillierten Umgebungsanalysen ist unsere Autorin nicht sparsam. Man steht praktisch neben dem Kadaver einer Mutantenratte und kann fast den süßlichen Verwesungsgeruch riechen, geschweige denn sehen wie er vor den Augen aus dem Körper austritt. Kurz gesagt, ist dieses Buch nicht für zarte Gemüter geeignet.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt (Joy, Matthial). Dies gibt dem Leser unterschiedliche Informationen, die er immer wieder abgleichen muss, um auch teils festzustellen. „Oh, nein, der Plan geht schief“.

Das Cover fasst im Grunde die Gesamtstimmung des Buches sehr gut ein. Es ist bedrückend in der Welt zu leben. Das Sonnenlicht wurde auf zwei Stunden am Tag reduziert und es herrschen Gewalt, Neid und Machtgier.

Autor


Jennifer Benkau wurde 1980 in Solingen geboren, wo sie heute mit einem Ehemann, drei Kindern und zwei Katzen lebt. Benkau schreibt Bücher, weil es ihr ein Bedürfnis ist, Geschichten zu erzählen, sie aber beim Reden stottert. Zum Schreiben braucht sie Wind, laute Musik, Schokolade, Kiwis und Kaffee; aus dieser Mixtur entstehen paranormale Liebesromane, die der Autorin als Ausgleich dienen. Ihr Debütroman, "Nybbas Träume", erschien im Juni 2010. (Quelle: Lovely Books)

Fazit


Die Autorin Hat mich in ihre düstere und unglaublich grausame Welt gelassen und zeigt trotzdem, dass auch in so einer Umgebung Liebe und Freundschaft nicht fremd sind. Es besteht Hoffnung. Immer.

Geschichte: 4,5 / 5
Geschreibe: 5 / 5
Gefühle: 4,5 / 5


Insgesamt erhält die Dystopie „Dark Canopy“ von Jennifer Benkau von mir 14 von möglichen 15 Punkten wird somit von mir ins rote Regalfach gestellt.

Weitere Teile der Reihe
(Dark Canopy):

Band 2: Dark Destiny

Informationen zum Buch:
Autor: Jennifer Benkau
Gebunden: 525 Seiten
Verlag: script 5
Preis regulär: 18,95 €

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